6,5h Senatssitzung am 28. Mai – Streit um Eignungstests

In einer längeren Senatssitzung (ging von 14:30 – 21:00 Uhr) wurden eine ganze Reihe wichtiger Punkte behandelt.
Während die 10 Berufungsverfahren für uns Studierende eher unspektakulär waren (bei keiner wurden uns von den stud. Vertretern in den Berufungskommissionen Probleme gemeldet) betrafen uns einige andere Punkte schon eher.

1. Die Einrichtung einiger neuer Studiengänge bzw. Studienrichtungen wurde grundsätzlich begrüßt. Vermutlich schon ab dem Wintersemester wird es zusätzlich geben:
a) die Studienrichtung Informations- und Kommunikationssysteme im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen
b) den Studienschwerpunkt American Studies im Anglistik-Studium
c) den BA-Studiengang Nanotechnologie (Name noch nicht klar)
d) den BA-Studiengang Energietechnik
e) das Zweitfach Öffentliches Recht für den BA Politikwissenschaft

2. Unser Antrag zur Finanzierung des Leonardo-Kollegs durch einen Vorabzug von den Studiengebühren wurde (nachdem er letztes Mal noch vertagt wurde) angenommen. Damit können (je nach tatsächlichem Bedarf) bis zu 2% der Gesamtsumme der Studiengebühren für das Kolleg ausgegeben werden.

3. Die Eignungsprüfung für Musik wurde verabschiedet. Auf unsere Intervention hin wurden dort die Altergrenzen für die Bewerber angepasst. Vorgesehen war, dass sich nur Bewerber bis höchstens 25 Jahre bewerben können – nach der Überarbeitung der ist die Grenze jetzt 30 Jahre und es gibt die Möglichkeit Ausnahmen zuzulassen.

4. Hochgradig umstritten waren die vorgelegten Satzungen zu Eignungsfeststellungsverfahren in den Fächern Anglistik und Maschinenbau. Dort sollen Eignungsprüfungen für Studienbewerber durchgeführt werden. Anhand der Note dort (die mit dem Abi-Schnitt verrechnet wird) wird dann entschieden ob jemand sein Wunschfach studieren darf.
Die Studierendenvertretung sieht Eignungsfeststellungsverfahren außerhalb von Fächern wie Kunst, Musik oder Sport als einen gefährlichen Irrweg an (Gründe siehe Protokoll des Studentischen Konvents vom 8.5. – TOP 7) und dementsprechend haben wir uns vehement gegen solche Verfahren ausgesprochen.
Wir teilen das Ziel die Zahl der Studienabbrecher zu senken, indem man für alle Studiengänge die geeignetsten Kandidaten versucht zu finden. Dazu braucht es unserer Ansicht nach aber keine weitere Zugangshürde. Es gibt ein Abitur dass die ALLGEMEINE Hochschulreife bescheinigt und es gibt bereits die GOP die die Leute die das falsche Fach haben sehr schnell rauskickt.

Beide Satzungsvorschläge wurden an die Fakultäten zurückverwiesen – allerdings aus unterschiedlichen Gründen.
a) bei der Anglistik wurde bemängelt, dass keinerlei persönliches Gespräch im Verfahren enthalten ist und entsprechend keinerlei tatsächliche Beratung stattfindet

b) beim Maschinenbau besteht die Prüfung umgekehrt nur aus einem 15-minütigen Gespräch mit 2 Hochschullehrern. Dieses Gespräch hätte dann rechnerisch dasselbe Gewicht wie ein Abiturzeugnis dass in 2 Jahren mit zig Einelnoten erworben wurde

5. Angesprochen haben wir auch ein Thema dass wir informell bereits seit Monaten monieren: Die Rechnungslegung bei den Studiengebühren. Noch immer ist es hochgradig intransparent für was die Studiengebühren TATSÄCHLICH ausgegeben wurden. Das liegt größtenteils sicher darin begründet, dass es lange Zeit keine einheitliche Art der Buchführung in den mehreren 100 Institutionen der Uni gab. In jedem Fall werden wir weiter auf eine präzise, logisch aufgeschlüsselte Tabelle bestehen. Diese sollte dann auch recht schnell kommen…
Von Erwiderungen auf unsere Beschwerden à la “dass Sie das alles so genau wissen wollten haben Sie uns aber nie gesagt” fühlen wir uns gelinde gesagt veräppelt (um drastischere Ausdrücke zu vermeiden 😉 ). Bereits vor der Verabschiedung der Gebührensatzung der Uni (noch bevor der erste Euro in die Kasse kam) war eine gesonderte transparente Rechnungslegung einer der Kernforderungen der Studierendenvertretung. Seit Monaten führen wir Gespräche mit HSL und der Uni-Verwaltung wie man das bewerkstelligt. Wir unterstellen da noch nicht einmal irgendwo bösen Willen – wir stellen nur fest, dass es leider nicht so läuft wie es laufen muss.

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