Ausnahmeregelungen bei den Studiengebühren

Das Deutschlandradio bringt zum Thema Studiengebühren und der geplanten Ein-Kind-Regelung bei den Studiengebühren einen Bericht. Auch unser Rektor Grüske wurde dazu interviewt.

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Weil mir bei Zahlen, die in manipulativer Absicht gestreut werden, immer etwas das Messer in der Tasche aufgeht möchte ich folgende Zitate von Rektor Zimmer (Präsident von Uni Bayern e.V. – dem Zusammenschluss bayerischer Universitäten), aus meiner privaten persönlichen Sicht heraus, kommentieren:

1.)  „Bis zu 50 Millionen Euro wird den Hochschulen in Bayern durch das neue Gesetz fehlen, hat der Präsident von Uni Bayern, dem Zusammenschluss aller bayerischen Universitäten, ausgerechnet.“

Für derlei „Berechnungen“ gibt es bislang keinerlei valide Datenbasis. Die 50 Mio. sind also wohl bestenfalls geraten. Die 3-5% an die Heubisch „glaubt freilich wohl auch (aber immerhin behauptet er nicht da was berechnet zu haben)…

2.) „Hinzu kommt, dass durch die unterschiedlichen Ausnahmeregelungen bereits fast 50 Prozent der Studierenden keine Studiengebühren mehr zahlen.“

An unserer Universität (FAU) liegen mir Zahlen vor nachdem insgesamt etwa 1/4 aller Studis (Ausländer eingeschlossen) befreit werden. (genaue Zahlen vom WiSe 2007/08: 6.818 Befreiungsfälle = 26,07% Befreiungen). Wie Rektor Zimmer auf 50% befreite Studis kommt bleibt wohl sein Geheimnis. Selbst wenn man annimmt, dass er falsch zitiert wurde und bei den 50% die neuen Befreiungstatbestände schon enthalten sind bleibt die Zahl absurd.

4 Antworten auf „Ausnahmeregelungen bei den Studiengebühren“

  1. Es mutet schon sehr verzweifelt an, wenn er mit (evtl. absichtlichen) falschen Zahlen „seine“ Studiengebühren retten will. Irgendwie passt es nicht zusammen, wenn die Studiengebühren nur eine Verbesserung der Lehre sein sollten (also das luxuriöse Sahnehäubchen) und jetzt eine Senkung der Einnahmen den totalen finanziellen Kollaps der Uni bedeuten soll…

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