Sommer-ZaPF in Berlin

Nicht nur die Maschinenbauer/Verfahrenstechniker fahren auf eine BuFaTa das machen natürlich auch die Physiker. Bei uns heißt das ganze ZaPF (Zusammenkunft aller Physik-Fachschaften) und fand dieses Jahr zum 57. Mal statt, und zwar vom 16.05 bis 20.05.07 in Berlin. Die HU und die TU haben sich zusammen ins Zeug gelegt uns fünf richtig tolle und interessante Tage in Berlin zu bieten. Dem Aufruf zur ZaPF sind mehr als 20 Fachschaften aus Deutschland, der Schweiz und Österreich gefolgt, so dass etwa 120 Physiker zusammen gekommen sind.

Am Mittwoch war nur Anreise und kurze Einführung ins Programm, wobei der Abend gemütlich bei einem Bier ausklang und alte ZaPf-Veteranen ihr Wiedersehen feierten und den Neulingen erklärten, das früher doch alles anders war.

Am Donnerstag gings dann richtig los mit Arbeitskreisen, Bachelor und Master Diskussionen standen an. Es ging dabei vorallem um einen Erfahrungsaustausch zwischen den Hochschulen und wer welche Kurse jetzt wie in den Bachelor reingedrückt hat. Das ganze würde den Rahmen hier sprengen, aber man kann das alles im ZaPF-Reader nachlesen der irgendwann demnächst im Zapf-Wiki erscheinen wird. Am Abend war dann Kultur angesagt, Berlin hat da ja einiges zu bieten, Oper, Theater, Kabarett. Ich selber habe mir „Ein Mitsommernachtstraum, frei nach Shakespeare“ in der Schaubühne angeschaut. Sehr interssante und provokante Inszenierung, aber dafür auch total lustig und lohenswert.

Am Freitag Morgen bekamen wir eine Führung durch das Max-Born-Institut direkt am Campus. Dort wird viel an Kurzzeitlasern geforscht und wie man damit Oberflächen untersuchen kann. Wir durften dann auch die einzelnen Experimente anschauen. Danach wurden weitere AKs angeboten, unter andem Verteilung und Einführung von Studiengebühren. Ja man mag es kaum glauben, aber es gibt immer noch Bundesländer die keine Studiengebühren zahlen müssen. Da wir hier in Bayern aber ja leider 500 EUR abdrücken durften, habe ich mich mit dem Verteilungs-AK auseinander gesetzt. Dort gab es einige interessante Ideen von anderen Unis, die Studiengebühren sinnvoll zu verwenden. Das meiste waren natürlich mehr Übungsleiter bzw Lehrbeauftragte für Tutorien. Aber in Bochum wurden z.B. 100 Tipler angeschafft, die für ein halbes Jahr ausgeliehen werden können. Nach nur wenigen Tagen, waren alle ausgeliehen, also scheint da ein großer Bedarf zu bestehen. In Bielefeld wurde aus Studiengebühren ein Raum für betreutes Rechnen eingerichtet, in dem zwei HiWis anwesend sind, die den Studenten bei den Hausaufgaben helfen sollen. Der Schwerpunkt ist aber auf selbstständige Gruppenarbeit gelegt. Dieser Raum ist ganz entkoppelt von den sonstigen Übungen. Inzwischen wird dieses Angebot so gut benutzt, dass schon Tische und Stühle auf den Gang gestellt werden mussten, um allen einen Sitzplatz zu geben. Es gab noch viel mehr Ideen, aber diese beiden schienen mir die sinnvollsten, über die man durchaus auch in Erlangen mal nachdenken könnte.

Beendet wurde der Freitag mit der traditionellen Kneipentour, auch hier braucht sich Berlin natürlich nicht verstecken.

Samstag war dann ein unpolitischer Tag, Stadtführung, Ausruhen und Abschlussparty. Dafür stand am Sonntag das Abschlussplenum auf dem Programm, in dem nochmal über alle AKs berichtet wurde und verschieden Anträge abgestimmt wurden. So sagt die ZaPF nichts zum Weltfrieden, findet aber den Boykott der Studiengebühren eine gerechtfertigte Form des Protests.

Wer mehr über die ZaPF wissen will, sei nochmal auf das Wiki hingewiesen, unter http://zapfwiki.ethz.ch, wo man auch lesen kann, was so auf den alten ZaPfen passiert ist. Die nächste ZaPF findet übrigens im Wintersemester in Bielefeld statt und ich würde mich freuen, wenn sich da viele Erlanger Physiker dafür interessieren könnten und mit hinfahren.